Dialogprozess zu neuer Kinder- und Jugendhilfe gestartet

Unter dem Motto „Mitreden – Mitgestalten: Die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe“ hat heute in Berlin ein neuer Prozess zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe begonnen. Zur Auftaktkonferenz im Bundesfamilienministerium kamen rund 200 Beteiligte aus Wissenschaft und Praxis zusammen. Für den Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. war unsere Vorsitzende Kerstin Held eingeladen.

Viele Menschen bei der Auftaktkonferenz zum Dialogprozess im Berliner Familienministerium
Auftaktkonferenz „Mitreden – Mitgestalten: Die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe“: Familienministerin Giffey (am Pult) mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Institute und Ministerien. [Foto: Kerstin Held]
„Für den Gesetzesentwurf einer modernisierten Kinder- und Jugendhilfe liegt ein straffer Zeitplan von nicht einmal einem Jahr vor“, berichtet Kerstin Held von der Zusammenkunft. „Die deutliche Botschaft war, dass wir nicht von vorne beginnen müssen, sondern auf das aufbauen werden, was in den vergangenen Jahren – zum Beispiel im Dialogforum – bereits erarbeitet worden ist.“

Kerstin Held ergänzt: „Wir als Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. werden uns beteiligen und nach bestem Wissen und Gewissen die Interessen unserer Pflegefamilien vertreten.“

Der jetzt gestartete Dialogprozess soll zunächst in einer Arbeitsgruppe weitergeführt werden und schließlich in eine Gesetzesinitiative zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe mit einer Reform des derzeit geltenden SGB VIII (Achtes Buch Sozialgesetzbuch) münden.

Familienministerin Dr. Franziska Giffey sagte zum Auftakt: „Mit unserem Beteiligungsprozess wollen wir die Fachwelt in die Modernisierung des Kinder- und Jugendhilferechts schon vor dem Gesetzgebungsprozess miteinbeziehen. Wir wollen das rechtlich regeln, was in der Praxis wirklich gebraucht wird.“ Dabei gehe es unter anderem „um den Schutz von Kindern durch eine bessere Kooperation der Akteure vor Ort, um eine Stärkung von Eltern und um die Interessen von Kindern, wenn sie in Heimen oder Pflegefamilien untergebracht werden.“

Wortwolke für einen guten Dialogprozess
Wortwolke zur Frage: „Was brauchen wir für einen guten Dialogprozess?“ [Foto: Kerstin Held]
Der Prozess werde wissenschaftlich begleitet, so die Ministerin. Dabei sollen auch systematisch ausgewertete Erfahrungen von Beteiligten und Betroffenen mit der Kinder- und Jugendhilfe und der Familiengerichtsbarkeit einfließen.

Auf der Internetseite www.mitreden-mitgestalten.de werden Arbeitsweisen, Fortschritte und Ergebnisse des Dialogprozesses öffentlich zugänglich gemacht. Durch Online-Befragungen soll eine breite Masse an Vereinen, Verbänden und Organisationen beteiligt werden.

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