BbP bringt Interessen von Pflegekindern mit Behinderung in den Gesetzentwurf zur „Inklusiven Lösung“ in der Kinder- und Jugendhilfe ein

Erfolgreiche Gesprächsrunde mit Fachverbänden im Bundesfamilienministerium –
BbP als Mitglied ins „Dialogforum Pflegekinderhilfe“ berufen

Papenburg (ges) – Voller Euphorie sind Kerstin Held und Waltraud Timmermann, die beiden Vorsitzenden des Bundesverbands behinderter Pflegekinder e.V. (BbP), heute aus dem Berliner Bundesfamilienministerium zurückgekehrt. „Uns wurde die sogenannte ‚inklusive Lösung’ im Vorentwurf präsentiert, und wir sind positiv überrascht und beeindruckt“, freut sich Kerstin Held.

Gemeinsam mit anderen Fachverbänden war der BbP zu einem Fachgespräch über den Referentenentwurf zur Reform der Kinder- und Jugendhilfe eingeladen. „Jede einzelne Änderung und Neuerung wurde erläutert und zur Diskussion gestellt“, berichtet Waltraud Timmermann. „Alle Kinder mit Behinderung sollen künftig in der Jugendhilfe angebunden sein. Das SGB VIII und somit das Jugendamt wird Reha-Träger. Wir beantragen und erstellen künftig keine Hilfen mehr, sondern Leistungen – ganz im Sinne der Inklusion.“

Was die beiden BbP-Vorsitzenden jedoch noch weitaus mehr beeindruckt hat, war die entgegengebrachte Wertschätzung durch die politische Institution und die Anerkennung ihrer Kompetenz: „Wir wurden gehört und angehört“, beschreibt Kerstin Held die Diskussion. „Es wurde erkannt, dass Pflegekinder allgemein und vor allem Pflegekinder mit Behinderung bisher immer durch das Raster fallen – sowohl im Bundesteilhabegesetz als auch im SGB XII und VIII. Da ist für uns weiterhin Wachsamkeit gefragt, und der Bund hat viele Fragen an uns aus der Praxis. Wir werden deshalb dort weiterhin unsere Positionen und Anregungen einbringen.“

Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. wurde bei dieser Gelegenheit von Ministerialrätin Dr. Heike Schmid-Obkirchner zum Beitritt in das bestehende „Dialogforum Pflegekinderhilfe“ gebeten. „Wir folgen dieser Einladung gern“, bestätigt Kerstin Held. „Auch in diesem Forum, das langfristig bestehen soll, werden wir die besonderen Bedürfnisse von Pflegekindern mit Behinderung und ihren Pflegeeltern einbringen.“

Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. (BbP) ist aus einer Selbsthilfevereinigung von Pflegeeltern entstanden, die sich für Pflegekinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen engagieren. Er wurde 1983 gegründet und vertritt bundesweit rund 800 Mitglieder mit über 600 Pflegekindern unter 18 Jahren. Zentrales Anliegen ist die Vermittlungshilfe von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in Pflegefamilien. Nach der UN-Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht, in einer Familie aufzuwachsen. Der BbP ist als freier Träger der Jugendhilfe an-erkannt und vertritt die Interessen behinderter Pflegekinder und ihrer Pflegeeltern auch im politischen, sozialrechtlichen und gesellschaftlichen Bereich.

Unsere Pressemitteilung als PDF [51 K].

Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V.
Kirchstraße 29, 26871 Papenburg
Heike Nordmann / Rita Leser
Telefon: 04961-665241
Telefax: 04961-666621
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E-Mail: info@bbpflegekinder.de

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