Auftakt für Selbstvertretungsrat von Pflege- und Adoptivkindern mit Behinderung

Gründung an Pfingstsonntag – BbP-Vorsitzende Kerstin Held: „bundesweit einmalig“

Haltern am See. Im Rahmen des diesjährigen Familien- und Bildungstreffens des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder e.V. (BbP) wird sich an Pfingstsonntag, 28. Mai, erstmals ein Selbstvertretungsrat von Pflege- und Adoptivkindern mit Behinderung ins Leben rufen. Bis zu 15 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Pflege- oder Adoptivfamilien aufwachsen, wollen sich darin regelmäßig zu Themen austauschen, die sie betreffen, und mit vereinter Stimme ihre Anliegen nicht nur in den Verband, sondern in den gesamten politischen Willensbildungsprozess einbringen.

Die Vorsitzende des Bundesverbandes, Kerstin Held, sagt dazu: „Die Kinder und Jugendlichen in den Pflege- und Adoptivfamilien des BbP werden seit vielen Jahren auf unterschiedlichste Weise aktiv beteiligt. Durch den nun entstehenden Selbstvertretungsrat, der auch in die Geschäftsordnung des BbP-Vorstands aufgenommen wird, wird eine Brücke in die inklusive Kinder- und Jugendhilfe in Form gegossen. Unser Selbstvertretungsrat ist in seiner Weise bundesweit einmalig.“

Im künftigen sogenannten „Kinder- und Jugendrat“ sollen bis zu 15 Kinder und junge Menschen im Alter zwischen 10 und 22 Jahren, die in Pflege- und Adoptivfamilien leben, vertreten sein. Wer dafür selbst Unterstützung benötigt, soll diese durch Assistenz, Informationen in einfacherer Sprache und einfache Beteiligungsmöglichkeiten erhalten. Nicht wichtig ist dabei, wer in der Familie die Behinderung hat oder welcher Art diese ist. Der Kinder- und Jugendrat will sich regelmäßig (auch online) austauschen und beim jährlichen Familientreffen des BbP in einer Konferenz zusammenkommen. Ein Mal im Jahr hilft der BbP zusätzlich bei einem gemeinsamen Wochenende.

Während das Prinzip der Selbstvertretung in der Behindertenhilfe seit Langem etabliert ist („Nichts über uns ohne uns!“), ist es in der Kinder- und Jugendhilfe ein eher neuer Ansatz. „Im Zuge der derzeitigen Reformbestrebungen und auf dem Weg in eine künftige inklusive Kinder- und Jugendhilfe halten wir die Selbstvertretung allerdings für elementar“, betont Kerstin Held weiter. „Umso mehr freuen wir uns darüber, ihr beim Start an Pfingsten behilflich sein zu können.“

Über den Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V.

Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. (BbP) ist eine Selbsthilfevereinigung von Pflege- und Adoptiveltern, die sich für Pflege- und Adoptivkinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen engagieren. Er wurde 1983 gegründet und vertritt bundesweit mehr als 600 Familien mit über 1.200 Pflegekindern. Zentrales Anliegen ist die Vermittlungshilfe von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in Pflegefamilien. Nach der UN-Behindertenrechtskonvention hat jedes Kind das Recht, in einer Familie aufzuwachsen. Der BbP ist als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt und vertritt die Interessen behinderter Pflegekinder und ihrer Pflegeeltern auch im politischen, sozialrechtlichen und gesellschaftlichen Bereich.

Kontakt:
Rita Leser, Sonja Kappelt
04961 665241, info@bbpflegekinder.de

Hier gibt es unsere Pressemitteilung als PDF [600 KB]

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