Arbeitsgruppe zum Fetalen Alkoholsyndrom soll Akteure vernetzen
Der Bundesverband behinderter Pflegekinder (BbP) e.V. hat im Januar 2021 einen Ausschuss gegründet, der sich speziell mit dem Fetalen Alkoholsyndrom (FASD) und seinen Auswirkungen befasst. „Die Thematik der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit der Diagnose FASD zieht sich wie ein roter Faden durch die jahrzehntelange Verbandsarbeit“, betont die BbP-Vorsitzende Kerstin Held. „Der neue Ausschuss hat das Ziel, die Arbeit von Fachkräften auf diesem Gebiet zu bündeln und Experten bundesweit zu vernetzen.“
Die Arbeit in Ausschüssen habe sich im BbP bewährt, um Schwerpunkte besser organisieren zu können, unterstreicht Kerstin Held. Der neue FASD-Ausschuss sei in seiner Form allerdings bisher einmalig. Er verfolge das Ziel, aus allen Bundesländern und Fachgebieten Vertreterinnen und Vertretern der Selbsthilfe, Fachkräfte und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenzubringen.
„FASD ist immer eine Diagnose für mindestens zwei Menschen“, hebt Kerstin Held hervor. „Daher ist die Entstigmatisierung der Mütter und ihrer Kinder ein großes Anliegen, um effektiv Prävention, Hilfeangebote und Beratung sicherstellen zu können.“ Für die Beratung von Pflegeeltern und der Betroffenen selbst stünden bundesweit viele unterschiedliche Stellen zur Verfügung.
Im Selbstverständnis des FASD-Ausschusses, das auf der Homepage www.bbpflegekinder.de nachgelesen werden kann, heißt es weiter: „Die Ermittlung von Sachständen und Prozessen auf Bundesebene soll Orientierung verschaffen. Der BbP kann mit Hilfe dieses Gremiums gemeinsame Positionen veröffentlichen, Kampagnen initiieren und die große Anzahl der betroffenen Familien noch effektiver begleiten und Antworten finden. Der FASD-Ausschuss stellt sich der Aufgabe, mit Fachleuten aus der Kinder- und Jugendhilfe, Kompetenzzentren, unterschiedlichen Organisation aus unterschiedlichen geographischen Einzugsgebieten, Beratungsstellen, Therapiezentren und Hochschulen eine bundesweite Vernetzung zu realisieren und eine politische Position der tatsächlichen Situation der Betroffenen einzunehmen.“
Über den Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V.
Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. (BbP) ist eine Selbsthilfevereinigung von Pflegeeltern, die sich für Pflegekinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen engagieren. Er wurde 1983 gegründet und vertritt bundesweit mehr als 550 Familien mit über 1.000 Pflegekindern. Zentrales Anliegen ist die Vermittlungshilfe von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in Pflegefamilien. Nach der UN-Behindertenrechts-konvention hat jedes Kind das Recht, in einer Familie aufzuwachsen. Der BbP ist als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt und vertritt die Interessen behinderter Pflegekinder und ihrer Pflegeeltern auch im politischen, sozialrechtlichen und gesellschaftlichen Bereich.
Zur Pressemitteilung als PDF [35 KB]
Das Selbstverständnis des FASD-Ausschusses als PDF [47 KB]