BbP-Vorsitzende Kerstin Held erhält Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Vorsitzenden des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder e.V., Kerstin Held, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Das schreibt die niedersächsische Staatskanzlei in einem Brief an Kerstin Held.

Gerhard Schindler, BbP-Öffentlichkeitsbeauftragter, sagt dazu:

Was für eine tolle Anerkennung! Kerstin setzt sich seit so vielen Jahren leidenschaftlich und mit unglaublichem Engagement für Pflegekinder mit Behinderung ein. Sie ist eine hervorragende Netzwerkerin mit umfassendem Wissen im Sozialrecht und der Behindertenhilfe. Wir sind sehr froh, sie als Vorsitzende zu haben, und gratulieren ihr auch im Namen des Vorstands, aller Mitglieder und Wegbegleiter des BbP.

Kerstin Held, Vorsitzende des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder e.V.
BbP-Vorsitzende Kerstin Held [Foto: Jacobia Dahm]
Kerstin Held sagt selbst, was diese Auszeichnung für sie bedeutet:

In erster Linie sehe ich diesen Orden als Anerkennung und Wahrnehmung für das politische und gesellschaftliche Engagement. Das bedeutet konkret, dass unsere Anliegen, die ich immer und immer wieder mit Nachdruck vortrage und stellvertretend einfordere, gehört und vor allen Dingen gewürdigt werden.

Als ich den Brief der Staatskanzlei öffnete, verstand ich erst beim zweiten Lesen, dass ich selbst diesen Orden erhalten soll. Da lehnte ich mich zurück und dachte bei mir: „So, so, dann bin also nicht ganz auf dem Holzweg. Wenn ich diesen Orden bekomme, dann scheinen auch oberste Stellen die Notwendigkeit der Inklusion und für gesetzlichen Regelungen für die Kinder mit Behinderung in Pflegefamilien zu sehen.“

Diese Auszeichnung verstehe ich als Stärkung für mein Engagement, und sie lässt mich noch einmal deutlicher für Inklusion und die Rechtssicherheit für Pflegekinder mit Behinderung und deren Familien einstehen. Der aktuelle Entwurf zum Kinder- und Jugendstärkungsgesetz ist ein lobenswerter Schritt in die richtige Richtung, aber noch keine Lösung für unsere Familien. Ich verspreche aus tiefstem Herzen: Ich bleibe dran, so lange ich kann.

Als Pflegemutter und Mama sehe ich diesen Orden weniger bedeutend, denn ich bin aus tiefstem Herzen Mama und pflegende Angehörige und kein besonderer „Einzelfall“. Ich liebe dieses anstrengend schöne Leben mit meinen Kindern mit all seinen Nebenwirkungen.

Die Übergabe der Medaille wird im Landkreis Wesermarsch erfolgen, ist bislang aber noch nicht terminiert. Durch die gegenwärtige Corona-Lage lässt sich auch noch nicht absehen, wann ein Termin stattfinden wird.

Björn Thümler, Wissenschaftsminister von Niedersachsen
Björn Thümler [Foto: Brauers/MWK]
Initiiert hat die Ehrung der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler. Er ist zugleich CDU-Landtagsabgeordneter für den Landkreis Wesermarsch und sagt:

Ich gratuliere Kerstin Held herzlich zu dieser Würdigung und Anerkennung durch den Bundespräsidenten. Diese Auszeichnung ist auch ein Signal für einen gesamtgesellschaftlichen Prozess der Inklusion, der sich nicht auf Rampen für Rollstuhlfahrer beschränkt, sondern wesentlich umfassender angelegt ist – und von dem dann Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen profitieren können.

Ich hatte Frau Held für die Verdienstmedaille vorgeschlagen, weil ich ihr Engagement für die Pflegekinder mit Behinderung großartig und beispielhaft finde. Ihr persönlicher Einsatz für jedes einzelne Kind, das liebevoll und warmherzig begleitet wird, ist das eine. Das andere ist das leidenschaftliche, beharrliche, kritisch-konstruktive Ringen um gesellschaftliche und politische Verbesserungen für Menschen mit Behinderung. Kerstin Held ist für mich eine Heldin.

 

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