Heute ist die 4. Neuauflage der über die Grenzen Niedersachsens hinaus anerkannten „Anregungen und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Vollzeitpflege“ veröffentlicht worden. Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. war daran im Bereich der Pflegekinder mit Behinderung maßgeblich beteiligt.
Beim dazugehörigen Fachtag im Niedersächsischen Landesjugendamt in Hannover sprach unsere Vorsitzende Kerstin Held ein Grußwort. Unser Referent Alim Khaliq schreibt über die Veranstaltung:
„‚Inklusion ist keine Zauberei. Inklusion ist ein stetiger Prozess voller Chancen. Jede Chance hat einen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft. Wir sollten nicht länger dieses Damoklesschwert über uns schweben sehen. Empathie und ein guter systemischer und sozialräumlicher Blick ist gefragt und ich bin mir sicher, dass Jugendhilfe genau das gut kann!‘ Mit diesen Worten begegnete Kerstin Held dem Plenum. ‚Mir ist es ein echtes Anliegen, die Barrieren in den Köpfen abzubauen, indem ich versuche, die Emotionen vor die Sachebene zu stellen. Wenn jeder ehrlich zu sich ist und seine Emotionen versteht, ist eine echte innere Haltung möglich. Das ist die Voraussetzung für eine gelingende inklusive Kinder- und Jugendhilfe‘, erklärt sie auf Nachfrage.
An der Veröffentlichung der ‚Weiterentwicklung der Vollzeitpflege‘ war der BbP im Bereich der Pflegekinder mit Behinderung maßgeblich beteiligt. In der dazugehörigen Arbeitsgruppe und bei den Akteuren des Landesjugendamtes ist der inklusive Bezug in der Pflegekinderhilfe längst selbstverständlich. Die Sonderpflege, wie sie genannt wird, ist durch die Empfehlungen des Landes Niedersachsen definiert und mit Zahlen auf den Punkt gebracht worden. Eine mutiges Vorgehen, das viel Anerkennung verdient!
Diese bundesweit einmalige Definition dient als Orientierung für viele öffentliche und freie Träger in den Kommunen und findet auf Bundesebene in Gesetzgebungsprozessen großen Anklang.
Mit unserer Beratung konnte der Bereich der Pflegekinder mit Behinderung gemeinsam evaluiert werden. Wichtige Aspekte zur Fallzahl, Ausstattung, Eignung, Elternarbeit, Dokumentation, Entlastung und zum Kinderschutz sind in die Empfehlungen aufgenommen worden.
Danke, im Namen aller Pflegekinder und ihrer Familien!“
Hier geht es direkt zum Download der 4. Auflage beim Sozialministerium Niedersachsen [PDF, 2,4 MB].