Jetzt auch noch der Deutsche Sozialpreis: GEO-Redakteurin Vivian Pasquet hat für ihren Beitrag über das Leben unserer Vorsitzenden Kerstin Held als Pflegemutter erneut einen renommierten Journalistenpreis erhalten. Bei der Übergabe am Mittwoch, 28. November 2018, in Berlin stand sie gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey auf der Bühne und fragte sie zur Überraschung aller ganz direkt, warum es für Pflegekinder mit Behinderung keine bundesweit verbindlichen gesetzlichen Regelungen gebe.
Kerstin Held kämpfe seit 17 Jahren dafür, dass sich das ändere – bislang allerdings ohne Erfolg, so die Journalistin: „Wenn man nicht gesund zur Welt kommt und keine Mutter und keinen Vater hat, die sich kümmern können, dann ist es eben nicht geregelt, wo man landet – sondern man braucht einfach Glück: Man braucht den richtigen Sachbearbeiter und muss im richtigen Bundesland geboren sein.“
„Mir ist sehr wichtig, dass das diesmal nicht scheitert, sondern dass wir es schaffen, da zu einer Lösung zu kommen“, betonte Giffey und verwies auf den Beteiligungsprozess, der Anfang November gestartet wurde (und bei dem auch der BbP vertreten ist). Ziel sei, bis nächsten Sommer die Beiträge der unterschiedlichen Beteiligten zu organisieren.
Explizit sprach Ministerin Giffey dabei die BbP-Vorsitzende Kerstin Held an, die im Publikum saß: „Aus Ihrer praktischen Sicht, aus Ihrer jahrelangen Erfahrung: Welche Dinge sehen Sie, die eigentlich im Gesetz ankommen sollten?“ All dies solle in den Reformprozess einbezogen werden. Im Anschluss an die Veranstaltung nahm sich Giffey Zeit für ein persönliches Gespräch mit Kerstin Held, um die weitere Zusammenarbeit zu besprechen.
„Das Bestechende dieses Beitrages ist, dass es sich nicht nur um die Geschichte einer einzelnen Frau handelt, die seit 17 Jahren behinderten Pflegekindern eine Familie gibt, die ihnen wohl verwehrt geblieben wäre, wenn es diese Frau nicht gäbe. Die Geschichte gibt Einblicke, wie unsere Gesellschaft mit Schwachen umgeht und zeigt auf, wie groß persönliches Engagement sein kann, um ihnen zu helfen. Berührend in der Schilderung der kleinen Glücksmomente der Pflegemutter und Pflegekinder, aber auch in der Beschreibung des Scheiterns. In der gesellschaftlichen Diskussion um Inklusion ein wichtiges Thema, das die Autorin sehr umfassend und kritisch beleuchtet. Journalistisch spannend durch den Mix aus Reportage und Interview. Wunderbar unterstützt durch die starken Bilder von Jacobia Dahm.“